Kräutergenuss: Gärtnern auf dem Balkon
Auf dem Balkon Gemüse und Kräuter ziehen und frisch servieren: «Urban Gardening» macht den Sommer noch genussvoller. Ist das schwierig? Nein – jedenfalls nicht mit den Tipps, die uns hier eine Expertin verrät.
Immer mehr Menschen interessieren sich für den Anbau von Kräutern und anderen essbaren Gewächsen auf dem eigenen Balkon. Wie steigt man als Anfängerin mit einem Balkon als Aussenraum am besten in dieses Thema ein?
Luzia K. Rodriguez: Als erstes gilt es, keine Angst zu haben und einfach mal anzufangen, vielleicht mit einem oder zwei Pflänzchen. Man bekommt sie in den Filialen von Migros Doit+ Garden oder auf Wochenmärkten, oft auch im Supermarkt. Nach dem Kauf gilt es, die gekaufte Pflanze umzutopfen, denn sonst hat sie nicht ausreichend Platz zum Wachsen.
Je grösser der Topf, desto grösser die Pflanze?
Genau. Für Anfänger gut geeignet sind Kräuter, zum Beispiel Rosmarin und Salbei. Die verzeihen es einem auch, wenn man das Giessen mal vergisst. Diese beiden Kräuter sind für sonnige Balkone gut geeignet; wenn man seine Kultur eher im Halbschatten oder im Schatten Kräuter anlegt, sind Petersilie, Bärlauch oder Erdbeeren besser geeignet. Weil man die Kräuter dereinst essen möchte, sollte man beim Einkauf auf Bio-Qualität achten.
Sagen wir mal, mit den Kräutern hat es gut funktioniert und wir wollen unsere Kenntnisse vertiefen. Wie gehts weiter?
Keinesfalls die Pflanzen zu früh kaufen! Bis nach den «Eisheiligen», den letzten Frosttagen Mitte Mai, sollte man nur frostresistente Pflanzen über Nacht draussen lassen. Wer es sich nach einem geglückten Start zutraut, kann auf dem Balkon gut kleine Chili- oder Tomatenpflanzen ziehen. Die verspeist man schon bald zusammen mit den Kräutern in einem feinen Salat verspeisen oder auf einer Focaccia.
Du betreust im Restaurant Frau Gerolds Garten in Zürich eine ganze Anzahl Rahmenpaletten, in denen Kräuter, Gemüse, Obst und essbare Blüten wachsen. Hat sich diese Art des Kultivierens bewährt?
Oh ja! Das sind sogenannte Hochbeete. Für grössere Balkons, Sitzplätze oder Gärten sind die sehr gut geeignet. Fässer aus Holz oder Metall hingegen passen auf kleinere Flächen. Die Höhe der Erdfläche macht die Arbeit komfortabler und schützt vor Schneckenbefall. Das Hochbeet ist Urban Gardening für Fortgeschrittene, man muss hier zum Beispiel darauf achten, dass die verwendete Erde zu den Ansprüchen der angebauten Pflanzen passt und dass man die Pflanzen ihren Bedürfnissen entsprechend düngt.